Die Überlebensraten nach Krebs im Kindes- und Jugendalter liegen in den europäischen Industrieländern dank wirksamerer Therapien und besserer Betreuung bei fast 80 %. Somit steigt die Anzahl der Survivor in der Bevölkerung stetig. Die Behandlungen, die die Überlebenschancen verbessert haben, sind jedoch hart und verursachen schwerwiegende Nebenwirkungen, die die Lebensqualität der Survivor langfristig stark beeinträchtigen können. Ziel des von der EU finanzierten Projekts PanCareLIFE (Grant Agreement 602030) war es, dass Survivors einer Krebserkrankung, bei denen die Diagnose vor dem 25. Lebensjahr gestellt wurde, die gleiche Lebensqualität und die gleichen Chancen haben wie ihre Altersgenossen, die keine Krebserkrankung hatten. Mithilfe von Beobachtungsstudien und molekulargenetischen Untersuchungen untersuchte PanCareLIFE Spätfolgen, die sich auf die Fruchtbarkeit und Hörschäden (Ototoxizität) auswirken, und wird die gesundheitsbezogene Lebensqualität bewerten.

Die Zahl der Survivor mit Spätfolgen in einem einzelnen Land ist zu gering, da für genaue Risikoeinschätzungen große Kohorten erforderelich sind. Im Rahmen von PanCareLIFE wurde ein Team aus führenden Forscher*innen aus ganz Europa zusammengestellt, das über 14.000 Teilnehmende zur Verfügung stellte, um genetische und nicht-genetische Risikofaktoren zu identifizieren, die mit einer verminderten Fruchtbarkeit und Ototoxizität verbunden sind. Studien zur Lebensqualität bewerteten die Auswirkungen von Fruchtbarkeit und Ototoxizität. PanCareLIFE hat den Stand der Technik bei Survivorship-Studien vorangetrieben, indem große Kohorten mit Beobachtungs- und genetischen Instrumenten ausgewertet wurden, die bessere Erkenntnisse über individuelle Risikofaktoren liefern. Diese Art von Informationen wird es in Zukunft ermöglichen, die Survivor in Gruppen für eine individuelle, evidenzbasierte Betreuung einzuteilen, und es können Pläne für einen nahtlosen Übergang zur langfristigen Nachsorge erstellt werden. Diese Ansätze werden zu einer besseren Lebensqualität für Survivor einer Krebserkrankung führen.