Ziel der Leitlinie ist es, den Übergang von der pädiatrischen in die erwachsenenmedizinische Versorgung chronisch kranker Jugendlicher und junger Erwachsener sowie für jene, die sich nach einer schweren Erkrankung in der Nachsorge befinden, multidisziplinär zu strukturieren und zu standardisieren. Damit soll eine kontinuierliche fachärztliche Versorgung in der vulnerablen Lebensphase der Adoleszenz bis ins junge Erwachsenenalter sichergestellt werden. Durch eine gute Vorbereitung spätestens ab Beginn der Pubertät sollen auch Jugendliche mit somatischen Erkrankungen die Fähigkeit erlangen, ihre Krankheit selbständig zu bewältigen. Dies soll die Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter verringern und die Lebensqualität und soziale Teilhabe verbessern. Ein erfolgreicher Übergang ist also nicht nur für die jungen Patient:innen und ihre Familien wichtig, sondern auch gesundheitsökonomisch relevant. Diese Leitlinie soll dazu beitragen, dass Übergangsleistungen ein regulärer Bestandteil der Gesundheitsversorgung chronisch kranker Jugendlicher und junger Erwachsener werden und von den Kostenträgern finanziert werden. Jugendliche in der Nachsorge nach einer schweren Erkrankung, z. B. nach einer hämatologischen oder onkologischen Erkrankung oder nach einer Organtransplantation, sind formal nicht chronisch krank und empfinden sich oft nicht als chronisch krank. Dennoch ist eine regelmäßige multidisziplinäre Nachsorge wichtig.