Zum Hintergrund: Gesunde Verhaltensweisen, d. h. regelmäßige körperliche Betätigung, gesunde Ernährung, begrenzter Alkoholkonsum und Verzicht auf Tabak- und Drogenkonsum, verringern das Risiko späterer gesundheitlicher Beeinträchtigungen bei Survivors von Krebserkrankungen im Kindesalter. Betroffene können jedoch Schwierigkeiten haben, sich gesunde Verhaltensweisen anzueignen und beizubehalten. Ziel dieser Studie war es, diese Schwierigkeiten sowie die Faktoren zu untersuchen, die die Umsetzung und Aufrechterhaltung von gesundheitsfördernden Verhaltensweisen bei Survivors erleichtern.

Zur Methode: Es wurden eine Fokusgruppe (n = 12) und halbstrukturierte Telefoninterviews (n = 20) mit europäischen bzw. niederländischen Überlebenden von Kinderkrebs durchgeführt. Das Theoretical Domains Framework (TDF) diente als Grundlage für den Themenleitfaden und die Analyse. Eine induktive thematische Analyse wurde angewandt, um Kategorien zu identifizieren, die sich auf Hindernisse und Erleichterungen bei der Übernahme und Aufrechterhaltung von Gesundheitsmaßnahmen beziehen.

Zu den Ergebnissen: In den Daten wurden zehn TDF-Bereiche identifiziert. Die Bereiche „Wissen“, „Überzeugungen bezüglich der Folgen“, „Umweltkontext und Ressourcen“ und „Soziale Einflüsse“ wurden am häufigsten genannt. Survivors, die eine Krebserkrankung im Kindesalter überlebt haben, äußerten einen erhöhten Informationsbedarf über die Bedeutung gesunder Verhaltensweisen, wobei diese Informationen möglicherweise von medizinischem Fachpersonal vermittelt werden sollten.
Sie gaben körperliche und längerfristige Vorteile gesunder Verhaltensweisen, verfügbare professionelle Unterstützung sowie ein unterstützendes und gesundheitsbewusstes Umfeld am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft als förderlich an. Als Hindernisse wurden vor allem Zeitmangel und ein gesundheitsschädliches Umfeld genannt. Zuletzt wurden (soziale) Medien sowohl als Hindernis als auch als Erleichterung für gesundes Verhalten wahrgenommen.

Schlussfolgerung: Diese Studie hat gezeigt, dass Aufklärung und professionelle Unterstützung im Hinblick auf das Gesundheitsverhalten sowie die Relevanz gesunder Verhaltensweisen für Survivors mit Krebs im Kindesalter wichtige Möglichkeiten darstellen, um die Aneignung von gesundheitsfördernden Verhaltensweisen bei Betroffenen zu fördern. Die Förderung derartiger Verhaltensweisen und Interventionen für diese Bevölkerungsgruppe sollte daher eine hohe Priorität haben.

Perceived barriers and facilitators to health behaviors in European childhood cancer survivors