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Junge Krebsüberlebende stehen in ihrer schulischen und beruflichen Laufbahn vor großen Herausforderungen. Spätfolgen der Behandlung – wie Müdigkeit, kognitive Beeinträchtigungen („Chemo-Gehirn“) und emotionaler Stress – können Barrieren schaffen, die ihr volles Engagement in der Schule oder im Beruf behindern. Ein kürzlich stattgefundenes EU-CAYAS-NET-Webinar untersuchte diese Probleme und schlug umsetzbare Lösungen vor. Dabei wurde betont, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Überlebenden, Ausbildern, Arbeitgebern und politischen Entscheidungsträgern ist, um ein unterstützendes Ökosystem aufzubauen.

Herausforderungen in Bildung und Beruf

Überlebende haben oft mit körperlichen, kognitiven und emotionalen Hürden zu kämpfen, die ihre Rückkehr in die Ausbildung oder Arbeit erschweren. Falsche Vorstellungen über ihre Fähigkeiten können zu Frustration, Ausgrenzung und Stigmatisierung führen. Überlebende berichten, dass sie unter- oder überschätzt wurden. Dies zeigt, wie wichtig es ist, auf die Überlebenden einzugehen, um ihre individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen und gleichzeitig Stereotypen abzubauen.

Undurchsichtige Einstellungsverfahren und Diskriminierung am Arbeitsplatz sind häufige Herausforderungen, was unterstreicht, wie wichtig es ist, integrative Praktiken zu fördern und das Bewusstsein für die Realitäten von Überlebenden zu schärfen.

Maßgeschneiderte Hilfsprogramme

Persönliche Unterstützung ist für junge Krebsüberlebende unerlässlich, um erfolgreich zu sein. Das Webinar empfahl die folgenden Schlüsselstrategien:

  • Psycho-soziale Beratung: Emotionale Unterstützung zur Bewältigung von Stress, Trauma und Selbstwertgefühl.
  • Flexible Vereinbarungen: Reduzierte Arbeitszeiten, Fernarbeit oder verlängerte Fristen, um gesundheitlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
  • Praktische Ressourcen: Hilfsmittel, die den Überlebenden helfen, mit ihrer Krankheit umzugehen und gleichzeitig in ihren Rollen zu glänzen.

Mentorenprogramme wurden als besonders wirkungsvoll hervorgehoben, vorausgesetzt, die Mentoren werden sorgfältig ausgewählt, um Empathie und Relevanz zu gewährleisten.

Stigmatisierung bekämpfen und das Bewusstsein schärfen

Die Stigmatisierung ist nach wie vor ein großes Hindernis und führt oft zu Diskriminierung oder Isolation. Die Überlebenden betonten, wie wichtig Sensibilisierungskampagnen sind, um Arbeitgeber, Ausbilder und Gleichgesinnte über die Herausforderungen der Überlebenshilfe aufzuklären.

Schulungsprogramme für Lehrer, Berufsberater und Arbeitgeber wurden als entscheidend für die Förderung des Verständnisses und den Abbau der Stigmatisierung bezeichnet. Die Überlebenden betonten auch den Wert der Sensibilisierung von Gleichaltrigen für die Schaffung einer unterstützenden Umgebung, die Zugehörigkeit und Integration fördert.

Systemischer Wandel und politische Empfehlungen

Lücken in der Bildungs- und Arbeitsplatzpolitik lassen viele Überlebende ohne ausreichende Unterstützung zurück. Zu den wichtigsten Empfehlungen gehören:

  • Ausbildung von Gesundheitsdienstleistern und Berufsberatern: Sorgen Sie dafür, dass Fachleute die langfristigen Auswirkungen von Krebs auf die akademische oder berufliche Leistung der Überlebenden verstehen.
  • Ganzheitliche Karriereberatung: Berücksichtigen Sie neben der Produktivität auch das Wohlbefinden der Überlebenden.
  • Zugängliche Ressourcen: Entwickeln Sie klare, benutzerfreundliche Hilfsmittel, die in verschiedenen Formaten und Sprachen verfügbar sind.

In Fokusgruppendiskussionen wurden gemeinsame Hindernisse festgestellt, wie z.B. das mangelnde Bewusstsein der Arbeitgeber und die Schwierigkeiten der Überlebenden, maßgeschneiderte Programme zu finden. Als Lösungen wurden eine erweiterte Ausbildung für Berufsberater, eine bessere Nutzung der Technologie und spezielle Ressourcen für Überlebende vorgeschlagen.

Zusammenarbeit für eine bessere Zukunft

Die Verbesserung der Ergebnisse für junge Krebsüberlebende erfordert eine sektorübergreifende Zusammenarbeit. Gesundheitsdienstleister, Pädagogen, Arbeitgeber und politische Entscheidungsträger müssen zusammenarbeiten, um systemische Lücken zu schließen und Empathie zu fördern. Die Überlebenden selbst spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung des Wandels, indem sie ihre Erfahrungen teilen und Initiativen mitgestalten.

Für weitere Einblicke und umsetzbare Empfehlungen sehen Sie sich das vollständige Webinar hier an: https://www.youtube.com/watch?v=09oa7bVfgqs&t=27s