Krebs ist eine lebensbedrohliche Krankheit, und es gibt noch viel zu tun, um Ungleichheiten zu überwinden und eine sichere und qualitativ hochwertige Behandlung über die Grenzen der EU hinweg zu gewährleisten. Die Notwendigkeit, den Zugang zu Standardbehandlungen in ganz Europa zu verbessern und die Heilungsraten für alle pädiatrischen Krebsarten zu erhöhen, sollte für alle, die sich um Patient*innen und Survivors einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter kümmern, eine Priorität sein.

Die länderübergreifende Gesundheitsversorgung muss Spezialist*innen aus ganz Europa zusammenbringen, um komplexe oder seltene Krebserkrankungen zu behandeln, die hochspezialisierte Maßnahmen und eine Konzentration von Wissen und Ressourcen erfordern.

Kinderkrebs tritt in verschiedenen Unterformen auf und stellt sowohl eine lebensbedrohliche Krankheit als auch ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit dar. Mit 35.000 Kindern und Jugendlichen, bei denen in Europa Krebs neu diagnostiziert wird, und 6.000 jungen Patient*innen, die jedes Jahr daran sterben, ist Krebs nach wie vor die häufigste Todesursache bei Kindern, die älter als ein Jahr sind.

Die durchschnittlichen Überlebensraten haben sich in den letzten Jahrzehnten verbessert: Bei einigen Erkrankungen waren die Fortschritte enorm, während die Behandlungsergebnisse bei anderen nach wie vor sehr schlecht sind. Erhebliche Ungleichheiten bei den Überlebensraten sind auch eine Herausforderung in Europa, wobei die Ergebnisse in Osteuropa noch schlechter ausfallen.

ERN PaedCan wird die Überlebenschancen und die Lebensqualität bei Krebs im Kindes- und Jugendalter verbessern, indem es die Zusammenarbeit, die Forschung und die Ausbildung fördert, mit dem Ziel, die derzeitigen Ungleichheiten und Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung in den EU-Mitgliedstaaten zu verringern. Es wird den Zugang zu Daten, Diagnosen und Behandlungen ermöglichen, indem es den Austausch von Wissen und Fachkenntnissen erleichtert und durch die Einführung von virtuellen Tumorboards die Informationen den Patient*innen übermittelt. Um die Diagnose und Behandlung eines Patienten oder einer Patientin zu überprüfen, beruft die Koordination des ERN „virtuelle“ Beratungsgremien ein, die sich aus Fachärzt*innen verschiedener Disziplinen zusammensetzen und eine spezielle IT-Plattform und telemedizinische Hilfsmittel nutzen. Das Verfahren und die Kriterien für die Einrichtung eines ERN und für die Auswahl seiner Mitglieder sind in der EU-Gesetzgebung festgelegt.