Probleme im Zusammenhang mit dem Sexualleben gehören zu den größten Sorgen junger Patient*innen mit Krebs. Angemessene Informationen können sie darauf vorbereiten, mit negativen Nebenwirkungen umzugehen oder unbegründete Sorgen zu vermeiden, da nicht alle Behandlungsmethoden Auswirkungen auf das Sexualleben haben. Obwohl es Leitlinien gibt, in denen empfohlen wird, dass Fachkräfte des Gesundheitswesens Gespräche über die sexuelle Gesundheit führen sollten, haben bisherige Studien gezeigt, dass nicht alle jungen Patient*innen darüber informiert wurden.
In einer bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie wurde untersucht, inwieweit junge Krebspatienten von medizinischen Fachkräften über die möglichen Auswirkungen von Krebs und Krebsbehandlungen auf ihr Sexualleben aufgeklärt wurden. Bei den Befragten handelte es sich um 1010 junge Erwachsene (694 Frauen und 316 Männer) im Alter von 18 bis 39 Jahren, bei denen seit der Diagnose von Hoden-, Eierstock- oder Gebärmutterhalskrebs, Lymphom oder Hirntumor bereits 1,5 Jahre vergangen sind.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass sich nur etwa die Hälfte der Frauen und zwei Drittel der Männer daran erinnerten, Informationen erhalten zu haben (68% der Männer und 54% der Frauen, p=0.001). Der Anteil der Patient*innen, die angaben, Informationen erhalten zu haben, unterschied sich je nach Diagnose. Hirntumorpatient*innen wurden dabei als jene Gruppe identifiziert, die in geringerem Maße informiert worden war als Patient*innengruppen anderer Krebsarten (unabhängig vom Geschlecht). Die Studie ergab auch, dass Patient*innen mit intensiverer Behandlung eher angaben, Informationen über die Auswirkungen auf das Sexualleben erhalten zu haben.
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