Transgender und Geschlechterdiversität (TGD) sind Begriffe, die Menschen beschreiben, deren Geschlecht sich von ihrem bei der Geburt zugewiesenen biologischen Geschlecht unterscheidet. Schätzungen zufolge haben bis zu 2% der Bevölkerung ein Geschlecht, das nicht dem männlichen oder weiblichen Cisgender entspricht (Goodman et al. 2019, zitiert in Karolina et al., 2023). Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass TGD-Menschen ein höheres Risiko haben, an Krebs zu erkranken und weniger gute Überlebenschancen haben. Über die Erfahrungen von Transgender- und genderdiversen Personen mit der Überlebensphase nach einer Behandlung liegen jedoch nur wenige Informationen vor. Darauf basierend wurde eine qualitative Studie durchgeführt, um die Erfahrungen mit dem Überleben von Menschen, die sich als TGD identifizieren, zu erforschen. Der Schwerpunkt lag dabei auf den körperlichen und psychologischen Aspekten der Phase nach der Behandlung und ihren Erfahrungen mit der Krebsnachsorge. An der Studie nahmen 10 Personen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren teil, die ihre Behandlung abgeschlossen haben, wobei verschiedene Krebsdiagnosen und Geschlechtsidentitäten bei den Teilnehmer*innen vorlagen.
Die erhobenen Daten ließen 6 Hauptthemen identifizieren. So berichteten TGD-Personen über (1) Angst vor Terminen und die Vermeidung von notwendiger Nachsorge, (2) Erfahrungen mit Transphobie und Diskriminierung in der onkologischen Versorgung (3) mangelnde Berücksichtigung ihrer TGD-Identität, (4) besondere Situationen in Bezug auf die körperlichen Aspekte, auf Grund des Zusammenfalls ihrer TGD-Identität und der Krebserkrankung, (5) das Fehlen integrativer und vielfältiger Hilfsangebote zur Unterstützung und (6) die positive Entwicklung nach einer Krebserkrankung.
Die Autor*innen heben die folgenden Vorschläge hervor, um Diskriminierung zu verringern: Schulungen zum Thema TGD-Gesundheit für medizinisches Personal, Aufnahme des Themas der TGD-Gesundheit in die Lehrpläne für Medizin und Gesundheits- und Krankenpflege, Verfahren zur Erhebung und Verwendung von Daten zur Geschlechtsidentität und zum bevorzugten Pronomen im klinischen Umfeld sowie die Entwicklung von Informations- und Peer-Support-Ressourcen, die auch TGD berücksichtigen.
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