Am 16. Februar 2022 hat das Europäische Parlament seine endgültigen Empfehlungen für eine umfassende und koordinierte EU-Strategie zur Krebsbekämpfung angenommen. Im Mittelpunkt stehen die Krebsprävention, der gleichberechtigte Zugang zur Krebsbehandlung über Grenzen hinweg und ein europäisches Konzept zur Behebung des Arzneimittelmangels. Die Verabschiedung dieser Empfehlung ist das Ergebnis eines beispiellosen Konsultationsprozesses, der über 15 Monate lief. Es kam zu einer Reihe öffentlicher Anhörungen und zu einem Austausch zwischen Abgeordneten, nationalen Parlamenten, internationalen Organisationen und Expert:innen in diesem Bereich.
Youth Cancer Europe, Childhood Cancer International – Europe und viele andere Mitglieder des EU-CAYAS-NET Projektkonsortiums haben sich bei öffentlichen Anhörungen zu Wort gemeldet. Beiträge zur Arbeit und zum Bericht des BECA-Ausschusses sind entstanden, insbesondere zu den Themen psychische Gesundheit und Qualität der Überlebenszeit.
Als direktes Ergebnis der Lobbyarbeit von YCE wurden in dem Bericht zum ersten Mal Themen angesprochen, die im Beating Cancer Plan völlig ignoriert wurden.
Darunter etwa ein Bericht zur Fruchtbarkeit, der „fordert die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, Maßnahmen zu planen, die im Rahmen der Betreuung und Behandlung der Patient:innen der Erhaltung und dem Schutz der Fruchtbarkeit größere Aufmerksamkeit schenken, insbesondere bei Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter“, und er „fordert die Mitgliedstaaten nachdrücklich auf, dafür zu sorgen, dass alle Krebspatient:innen vor Beginn der aktiven Behandlung umfassend über die Möglichkeit von Verfahren zur Erhaltung der Fruchtbarkeit informiert werden; er fordert die Ausarbeitung von Leitlinien auf EU-Ebene für Angehörige der Gesundheitsberufe, in denen das Alter festgelegt wird, in dem Krebspatient:innen über die Verfügbarkeit von Verfahren zur Erhaltung der Fortpflanzungsfähigkeit informiert werden sollten; er ermutigt die Mitgliedstaaten außerdem, dafür zu sorgen, dass allen Krebspatient:innen, die in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, die Kosten für solche Leistungen von den nationalen Krankenversicherungssystemen erstattet werden“.
Ein weiterer Bericht thematisiert Jugendliche und junge Erwachsene als besondere Bevölkerungsgruppe: Der Bericht „fordert, dass krebskranke Jugendliche und junge Erwachsene auf EU-Ebene als eine besondere Gruppe mit spezifischen medizinischen und psychosozialen Bedürfnissen anerkannt werden und dass spezielle Schulprogramme für sie eingerichtet werden“.
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