Etwa 40 % der jungen Erwachsenen, bei denen eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, sind Single. Menschen, die in einer Beziehung leben und sich mitten in einer Krebsbehandlung befinden, erholen sich sowohl physisch als auch psychisch besser als diejenigen, die keinen Partner oder keine Partnerin haben. Qualitative Studien deuten darauf hin, dass sich die Betroffenen Sorgen machen, ob sie in Zukunft einen Partner oder eine Partnerin finden werden. Es ist jedoch nicht bekannt, ob diese Sorge tatsächlich begründet ist.

Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, führten Tuinman et al. (2018) eine Studie in den Niederlanden durch. Sie erstellten experimentelle Vignettenstudien, indem sie Personen von einer Dating-Website, einer Gruppe von Kolleg:innen und Student:innen, fiktive Profile von potenziellen Dating-Partner:innen vorlegten. Manche dieser fiktiven Profile waren Menschen, die Krebs überlebt hatten, andere waren Menschen, die nie Krebs hatten. Sie fragten die Teilnehmer:innen, ob sie sich mit den jeweiligen Personen möglicherweise verabreden würden oder nicht.

Die Ergebnisse zeigten keinen Unterschied zwischen dem Wunsch nach einem Date mit einem Survivor einer Krebserkrankung und einer Person ohne vorherige Krebserkrankung. Die Forscher:innen stellen die Hypothese auf, dass die Teilnehmer:innen (College-Student:innen, im Durchschnitt 19 Jahre alt) aufgrund von sozialen Medien und Informationskampagnen ein positiveres Bild von Survivors einer Krebserkrankung haben könnten.

Die Untersuchung zeigte auch, dass die meisten Menschen erst nach einigen Dates von der Krebsdiagnose des Gegenübers erfahren wollen, und nicht schon beim ersten Date oder noch vor einem persönlichen Treffen (bei denjenigen, die online über Dating-Apps chatten).